Amazon gehört Jeff Bezos. Und Jeff Bezos gehört zu den mächtigen Trump-Freunden. Freunde tun sich Dinge zuliebe. Was also tut Jeff Bezos? Er nimmt jetzt die ersten sieben (von fünfzehn) Staffeln der Führungskräfte-Casting-Show «The Apprentice», die Trump zum fiesen Popkultur-Phänomen machte, auf Amazon Prime ins Programm.
Und er finanziert eine bisher noch titellose Melania-Trump-Dokumentation von Brett Ratner (als Regisseur ist er vor allem von «Rush Hour»-Filmen und Mariah-Carey-Musikvideos bekannt). Einer der Executive Producer dieses Projekts heisst: Melania Trump.
Wie lange dagegen der Trump-kritische Film «The Apprentice» mit Jeremy Strong und Sebastian Stan, die beide für einen Oscar nominiert waren, noch im Programm bleibt, ist fraglich.
Auch Netflix schwenkt um. Der Comedian Tony Hinchcliffe, der im vergangenen Oktober anlässlich einer Wahlkampfveranstaltung von Trump sagte, Puerto Rico sei eine «Insel aus Müll», erhält ab April auf Netflix drei grosse Comedy-Specials unter seinem Tour-Titel «Kill Tony».
Disney+ wiederum reduziert seine Triggerwarnungen drastisch. Besonders vor alten Disney-Trickfilmen, die als rassistisch oder sexistisch lesbare Inhalte zeigen. Trump hatte den Disney-Konzern wegen seiner DEI-Massnahmen – DEI steht für «Diversity, Equity, Inclusion» – als allzu woke angegriffen. Jetzt beugt sich Disney seiner Kritik.
(sme)
Ich muss ja sagen, dass ich das durchaus begrüsse, auch wenn ich länger kein D+ mehr habe. Man konnte ja gefühlt nichts mehr schauen, ohne dass vor irgendwas gewarnt wurde. Diese Infantilisierung ging mir schon ein wenig gegen den Strich.